Die Nitratbelastung unseres Grundwassers...

…abzusenken ist unser Streben in dem Umweltprojekt, das wir Ihnen heute vorstellen möchten.

 

 

Ohne Stickstoff, der Stoff, aus dem das Nitrat entsteht, können die Pflanzen nicht leben. Stickstoff ist wichtig für die Eiweißverbindungen, für die Geschmacks- Aroma- und Farbstoffe, auch für das Wachstum der Pflanzen. Letztendlich ist er wichtig für alle Lebensvorgänge. Durch den ständigen Entzug der Reben, gerade bei der intensiven Landwirtschaft, muss ein Ausgleich durch Düngung erfolgen. Am sinnvollsten wäre, immer den Pflanzen gerade den Stickstoff, den sie im Moment benötigen, zu geben. Aber die Praxis zeigt, dass wir gar nicht Zeit haben, innerhalb weniger Wochen mehrfach durch unsere Weinberge zu fahren, um den erforderlichen Ausgleich zu schaffen. Auch der Dieselverbrauch würde immens in die Höhe schnellen. Ob so etwas noch ökologisch sinnvoll wäre, ist sehr fraglich. Deswegen bringen wir den Dünger für das ganze Jahr auf einmal aus. Das geht aber auch nur, weil unsere Böden sehr gut mit Humus versorgt sind. Bei mit Humus schlecht versorgten Böden schnellen die Stickstoffwerte kurz nach der Düngung nach oben. Kommt im ungünstigsten Fall jetzt noch ein Starkregen hinzu, so wird ein Teil dieses Stickstoffs zwangsläufig ausgewaschen, d.h. der Stickstoff geht zum Teil als Nitrat in unser Grundwasser, und das wollen wir verhindern.

 

 

In der Natur gibt es Pflanzen, die haben die Fähigkeit den Stickstoff der Luft zu binden und über die Wurzeln an den Boden abzugeben. Diese Pflanzen heißen Leguminosen. An deren Wurzeln sitzen Bakterien, die diesen Stickstoff derart umwandeln, dass ihn die Reben nutzen können. Als Vorteil können die jährlichen Grundgaben des Stickstoffdüngers wesentlich verringert werden. Es entsteht nie ein extrem hoher Stickstoffwert im Boden. Daraus resultiert, dass auch die Auswaschungsverluste, gerade durch einen eventuellen Starkregen, minimiert werden. Es wird Stickstoff produziert, und dieser wird gleich wieder von den Reben aufgenommen. Der restliche noch im Boden vorhandene Stickstoff ist dann noch an organische Masse, dem Humus, gebunden. Der an den Humus gebundene Stickstoff wird erst durch die Verrottung wieder frei.

 

 

Wir haben nun unsere Weinberge in jeder zweiten Rebgasse mit einer Grasmischung wegen der besseren Befahrbarkeit und in jeder zweiten Rebgasse mit den Leguminosen begrünt. Im Gegensatz zu den Gräsern dürfen Leguminosen nicht mit einer Art von Rasenmäher, dem Mulcher, geschnitten werden. Sie werden lediglich mit einer speziellen Walze geknickt. Durch diese Leguminoseneinsaat hoffen wir, im wesentlichen Maße die Nitratbelastung und vor allem die Nitratauswaschung auf unseren Böden zu reduzieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir durch die Leguminosen die Artenvielfalt in unsren Weinbergen erhöht haben. In unseren Weinbergen haben wir wieder viele blühende Pflanzen, die unseren Insekten wie z.B. Wildbienen, Bienen, Hummeln, usw. zugutekommen.

 

 

 

Als Resümee sei zu sagen, dass wir durch einen minimalen Mehraufwand einen maximalen Beitrag zu einer besseren Umwelt erzielen möchten. Als ich, Joachim Ruzika, 1979 meine Ausbildung als Winzer absolvierte, lernte ich, dass ca. 120 Kg N/ha als Düngeempfehlung ausgesprochen wurden. Mittlerweile liegen wir bei bei jährlichen Gaben von ca 35 Kg N/ha, und das ist ja auch schon etwas!

 

 

Unterstützen Sie unseren Entschluss, denn

 

 

"Umweltschutz geht uns alle an!"

 

 

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